Breathwork: first steps
In meine erste Breathing Session bin ich ganz ohne Erwartungen und Vorkenntnisse gestartet. Ich wusste bis dahin nicht viel über Breathwork, nur dass eine Stunde lang zu Musik intensiv geatmet wird.
Nach wenigen Minuten des intensiven Atmens war ich jenseits von Verstand und Ego und bis zum letzten Lied habe ich durchweg geweint. Die Emotion der Trauer war so stark und überwältigend, dass ich keine Kontrolle mehr über meine Tränen hatte. Durch das tiefe Atmen hatte sich ein Ventil für unbewusste Gefühle geöffnet, die endlich mal so richtig ausgefühlt werden wollten.
Die Stunde kam mir vor wie 10 Minuten und ich wie auf einem Trip. Im Nachhinein betrachtet bin ich auf eine Reise in mein Innerstes gegangen, auf der bislang unterdrückte Emotionen sich mal in voller Intensität zeigen durften. Der Raum dafür war perfekt, denn die Musik während der Atemtherapie Session war so laut, dass ich mich ungehört und frei fühlen konnte.
Das Überangebot an Sauerstoff hatte meinen Verstand lahmgelegt und anscheinend auch mein sonst sehr ermahnendes und Kontrolle liebendes Ego. Ich hatte die Chance, in Gegenwart anderer mal so richtig schamlos loslassen zu können. Das war befreiend, unglaublich befreiend und im Nachgang betrachtet absolut nötig.
Danach fühlte ich mich wie nach einem Gewitter oder heftigen Sturm. Die dunklen Wolken hatten sich über mir abgeregnet, waren verzogen. Der Himmel kam mir in den Tagen danach viel klarer vor. Für mich stand fest, das sollte nicht meine letzte Breathwork Session gewesen sein.